Herzlich Willkommen in der Pankl-Group: Krenhof AG

Krenhof AG ist seit diesem Jahr Teil der Pankl-Group. In diesem Beitrag möchten wir euch unser neuestes Mitglied der Gruppe aus der Weststeiermark vorstellen.

Jeden Tag ein Stück besser: So lautet das Motto der Krenhof AG. Das neue Unternehmen in der Pankl-Gruppe aus Köflach kann auf ein langes Bestehen zurückblicken. Mit über 300 Jahren Erfahrung und mittlerweile zwei Werken in Köflach, hat sich das weststeirische Unternehmen als Schmiede-Experte in der Mittelserie am Markt etabliert. „Wir freuen uns auf die Zusammenarbeit mit unseren neuen Kolleginnen und Kollegen bei der Krenhof AG. Mit dieser Übernahme stärken wir die Struktur und das Know-How im Bereich unserer Schmiedetechnik“, so Pankl-CEO Mag. Wolfgang Plasser.

Schon vor der Übernahme herrschte eine wertvolle Beziehung zwischen Krenhof und Pankl. Über Jahre haben sich die Weststeirer als zuverlässiger und immens wichtiger Rohteillieferant bewährt. „An dieser gegenseitigen Wertschöpfung wird sich in Zukunft auch nichts ändern. Wir ändern lediglich nur unsere Beziehungsstruktur: „Die vertikale Kunden-Lieferanten-Beziehung wird in eine horizontale Unternehmens- und Partnerbeziehung umgewandelt.“, so Matthias Hartmann, Vorstand der Krenhof AG.

Die Krenhof AG im Portrait

Schmieden lernt man nicht in der Theorie. Da braucht es Jahre. Und Krenhof kann mittlerweile auf eine über 300-jährige Erfahrung in dieser Sparte zurückblicken. Durch eine lange Tradition und Verlässlichkeit gepaart mit Innovation hat es Krenhof geschafft, in der Automobilindustrie zu einem der besten Mittelserie-Lieferanten für Schmiedeteile zu werden.

Die urkundlich erfassten Anfänge der weststeirischen Schmiede reichen bis in das 17. Jahrhundert zurück. Damals war ein Bauer namens „Krhen“ im Besitz eines Hofes, samt einer Schmiede und einer Mühle, um die Bauern in der Umgebung mit benötigtem Handwerkszeug zu versorgen – den Zweig des Handwerkbaus gibt es übrigens immer noch. Zusätzlich galt dieser Hof auch als eine Art „Tankstelle“, wo man entweder vor oder nach der Überquerung des Gaberlpasses seinen Wagen rüsten konnte. Diese „Tankstelle“ gibt es heute zwar nicht mehr, aber die Affinität zur Mobilität ist jeher tief im Unternehmen verankert.

Krenhof ag: 300 Jahre in Meilensteinen

17. Jhd.: Krenhof taucht zum ersten Mal als Bauernhof „Krhen“ auf, der für die umliegenden Bauern deren Sensen und anderes Handwerkszeug geschmiedet hat.

1840: Nach bereits zahlreichen Betriebserweiterungen, wurde in diesem Jahr mit der Herstellung von Sensen begonnen. Damit wurde der Schritt vom Handwerk zur Industrie getan.

1943: Das Zeitalter der Sense ging langsam zu Ende. Um neue Produkte zu finden, die am Markt benötigt werden, wurde die Produktion auf Handwerkszeug wie Schaufeln, Hauen, Hämmer, Spaten und Hacken umgestellt.

1970/1980: In dieser Zeit entschied sich das Unternehmen zu einem großen Schritt: Immer ihre Kernkompetenz im Blick, erfand sich Krenhof neu und startete als Zulieferer für Gesenkschmiedeteile an die Industrie. In den 80er Jahren wurde die erste 1.000-Tonnen-Presse für Industrieschmiedeteile angeschafft.

2011: Das Gebäude des ehemaligen Skischuh-Herstellers Koflach wurde zugekauft. Durch diese Erweiterung wurden sowohl die Abteilung der Qualitätssicherung als auch die Logistikflächen mit einem Hochregallager, welches eine Kapazität von ca. 6.000 Stellplätzen aufweist, erweitert.

Mittlerweile sind 95% der Produktionsmenge, welche die weststeirische Schmiede verlassen, an Industriekunden adressiert. Dabei werden viele Unternehmen aus den Bereichen Automobil, LKW oder Motorrad beliefert. Zu den namhaften Kunden gehören Magna, MAN und die Pierer-Gruppe. Die Krenhof-Produkte werden in Motoren, Fahrwerken und Achsgetrieben in fast allen bekannten Allradautos verbaut. Rund 13 Millionen Schmiedeteile verlassen jährlich das Betriebsgelände in Köflach. 30.000 Tonnen Stahl werden ungefähr dafür verarbeitet.

Jeden Tag ein Stück besser

Der Leitsatz „Jeden Tag ein Stück besser“ begleitet Krenhof schon viele Jahre und motiviert in jeder Lage. Das Wichtigste dabei ist, dass man – egal woher man kommt – man immer nur darauf schaut, ob man auf dem richtigen Weg ist. Um für die Kunden und KollegInnen jeden Tag ein Stück besser zu werden.

Übrigens: Die Verbindung zwischen dem Pierer-Konzern und dem Krenhof Werk II in Köflach besteht schon seit den 80er Jahren. Damals wurden an dieser Adresse Ski-Schuhe der Marke KOFLACH hergestellt – unter anderem wurden dort auch die Ski-Schuhe vom berühmten Österreichischen Ski-Rennläufer Herman Maier hergestellt. Unter Anderem nahm in Köflach im heutigen Werk II die Karriere von Stefan Pierer als Unternehmenssanierer seinen Lauf.

Krenhof AG: Jeden Tag ein Stück besser mit High Tech, High Speed und High Quality

Krenhof AG aus Köflach ist seit Beginn des Jahres offiziell ein Mitglied der Pankl-Gruppe – eine Verbindung der beiden Unternehmen besteht aber schon länger. Wir haben Matthias Hartmann (HAR) und Christoph Prattes (PRA) zu einem Interview getroffen, um mit ihnen hinter die Kulissen der Übernahme zu blicken und über die gemeinsamen Zukunftsaussichten zu sprechen.

I.: Seit 12.01.2021 ist Krenhof AG offiziell Teil der Pankl-Gruppe. Der Integrationsprozess ist bereits in vollem Gange – wie läuft dieser ab und wann wird dieser abgeschlossen sein?

HAR.: Wann so eine Integration abgeschlossen ist, kann man nicht an einem Datum festmachen. Dabei ist uns auf beiden Seiten bewusst, dass sich ein solcher Prozess vorrangig um Menschen dreht. Deshalb war es anfangs auch wichtig, sich gegenseitig kennenzulernen. Die ersten Integrationsschritte haben wir bereits abgeschlossen und gemerkt, dass wir Steirer miteinander gut harmonieren. Eine Verbindung zwischen den beiden Unternehmen gibt es schon länger – seit einigen Jahren ist Krenhof ein wichtiger Lieferant für Pankl. Diese vertikale Kunden-Lieferanten-Beziehung haben wir durch diesen Zusammenschluss in eine horizontale Partnerschaft gewandelt, die sich künftig ergänzen soll. Einerseits braucht so eine Integration natürlich ihre Zeit, andererseits sehen wir es jetzt schon als wichtig an, dass wir konsequent in allen Entscheidungenebenen agieren, um diese Zusammenführung positiv abschließen zu können.

PRA: Wir haben mit „high speed“ losgelegt und konnten so zehn Hauptmodule identifizieren, damit die Integration sauber und vollständig verläuft. Innerhalb der kurzen Zeit konnten wir bereits erste Erfolge verbuchen: Abteilungen haben sich kennengelernt und die gemeinsame Ausrichtung wurde auch schon definiert. In gewissen Bereichen konnten wir schon mit schnellen Lösungen aufwarten, bei anderen Prozessen wissen wir, dass uns diese noch länger beschäftigen werden. Und das ist auch völlig normal! Bis alles vollständig funktioniert und wir die Zusammenführung für erfolgreich beendet erklären können, wird uns dieses Thema noch eine Weile begleiten.

vl.: Christoph Prattes, Matthias Hartmann

I.: Was erwartet die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in Zukunft? Worauf sollen wir uns im Konzern einstellen?

HAR.: Krenhof und Pankl verfolgen dasselbe Ziel: Wir wollen wachsen. Unser Geschäftsmodell basiert nicht darauf, dass die Kosten gegen Null gefahren werden. Die Philosophie ist es, am Markt mit Qualität, Erfahrung und logistischen Lösungen zu überzeugen und dabei ein Preisniveau zu realisieren, mit dem man auch in Österreich wirtschaften kann. Uns ist es sehr wichtig, dass wir möglichst viele Fachkräfte bei uns in den Unternehmen halten und beschäftigen. Angst vor einer Kündigung braucht dabei niemand in der Gruppe zu haben. Unser Fokus liegt verstärkt auf der Implementierung gemeinsamer Prozesse. Dass die Bereitschaft dafür bereits da ist, sehe ich sowohl bei Pankl als auch bei Krenhof. Bis jetzt funktionieren die Kommunikation und der Know-how-Transfer zwischen den Unternehmen sehr gut. Was die Zukunft so bringen wird, können wir leider nicht voraussagen. Wir wissen aber, dass wir unsere Unternehmenspolitik so auslegen möchten, um mit geballter „Man-Power“ gemeinsam durchstarten und wachsen.

PRA: Wir wollen das Beste der beiden Unternehmen in den Vordergrund rücken und darauf aufbauen. In den vergangenen Jahren habe ich Krenhof als anerkannten und hochverlässlichen Lieferanten für die Mittelserie kennengelernt, der intern eine sehr schlanke und wettbewerbsfähige Struktur aufweist. Hier können wir uns bei Pankl sicher einiges abschauen. Besonders aufgefallen ist mir die Tiefe der Produktionsoptimierung und der Maschinendaten-Erfassung. Wir bei Pankl sind für eine hohe Wertschöpfungstiefe bekannt, durch die Partnerschaft mit Krenhof sehen wir da eine optimale Ergänzung, um vom Motorsport auch den Weg weiter in die Serie zu finden.

In die Zukunft blickend sehen wir da sehr viele Vorteile und gute Voraussetzungen, um gemeinsam neue Geschäftsfelder zu erschließen. Wir haben zumal eine Mengenerhöhung im Getriebewerk, wo Krenhof seit jeher schon unser Nummer 1-Lieferant ist. Diesen Aufschwung, dank der steigenden Vielzahl an KTM-Produkten, können und wollen wir so mitnehmen. Auch die SHW sehen wir als einen sehr wichtigen Partner mit einer Vielzahl an Kontakten in verschiedene Märkte, die wir auch berücksichtigen möchten. Wie man sieht, haben wir schon an vielen Stellen erste vernünftige Anknüpfungspunkte von gemeinsamen Projekten und Märkten definiert.

I.: Gibt es schon ein erstes gemeinsames Kundenprojekt? Wie sieht hier die Aufgabenverteilung aus?

HAR.: Wir haben bereits einen Pleuel-Auftrag an Land gezogen, der bald starten wird. Die interne Aufgabenverteilung haben wir wie folgt definiert: Krenhof wird das fertige Schmiedeprodukt an Pankl liefern, wo im Anschluss an die Produktion die Fertigbearbeitung durchgeführt wird. Die Entwicklung von diesem Produkt selbst liegt in diesem Fall beim Kunden. Der komplette Produktionsprozess – vom Rohteil, über die Bearbeitung bis hin zur kompletten Wärmebehandlung – erfolgt bei uns im Haus. Es sind innerbetriebliche Vernetzungen wie diese, die wir künftig effizient und effektiv nützen möchten.

PRA: Dieser Auftrag ist für uns ein ganz spannender, weil es sich dabei um ein Stahlpleuel-Serienprojekt handelt. Für Pankl ist das ein neues Geschäftsfeld. Durch den Zusammenschluss ist es uns ganz einfach möglich, Experten aus allen benötigten Bereichen an einen Tisch zu holen, um Projekte und Prozesse zu optimieren. Dadurch können wir auch so unsere Wettbewerbsfähigkeit steigern. Die Vielzahl an Stellhebeln, die wir in der Hand haben – von den Schnittstellen, über die Expertise bis zu den preislichen Möglichkeiten – können wir so optimal bedienen.

I.: Auf welche Erfolge möchten Sie am 31.12.2021 zurückblicken?

HAR.: Der wichtigste Erfolg für uns ist, dass die Integration erfolgreich verläuft. Zudem möchte ich am 31.12. darauf zurückblicken, dass wir in einer möglichst hohen Konsequenz die Vorteile und Synergien, die sich durch die Partnerschaft ergeben, auch nutzen. Je mehr wir das tun, desto lieber ist es mir. Wir sehen da keine Notwendigkeit, hohe und eventuell unrealistische Ziele zu verkünden. Ich glaube, dass sich durch unsere gemeinsame Vorgehensweise Bereiche herauskristallisieren, denen man Zeit lassen muss, um noch besser zu werden.

PRA.: Ich kann mich Herrn Hartmann nur anschließen. Unser beider Aufgabe ist es, in diesem Prozess als Regelsystem zu dienen, damit wir die Kraft optimal auf die Straße bringen. So wie das Ganze gestartet ist und so, wie die Chemie zwischen Pankl und Krenhof stimmt, bin ich bester Dinge, dass wir die Integration gut über die Bühne bringen.

I.: Vielen Dank für das spannende Interview. Wir freuen uns schon auf eine tolle Zusammenarbeit und viele spannende gemeinsame Projekte!