Vom Motorsport lernen: Racing und Klimaschutz gehen bei Pankl Hand in Hand

Wie geht Motorsport und Klimaschutz zusammen? Diese Frage beantwortet der ORF im Rahmen der Beitragsreihe "Mobile Steiermark".

Ganz hoch hinaus:
HTL Kapfenberg baut ein eigenes Flugzeug

„Learning by Doing“ so lautet das Unterrichtsmotto des Luftfahrtzweigs an der HTL Kapfenberg. Im Rahmen eines Projekts bauen die Schüler:innen klassenübergreifend an einem Zweisitzer-Flugzeug. Als Sponsor mit dabei ist unter anderem auch die Luftfahrtdivision Pankl Aerospace.

Die Idee des eigenen Flugzeugs

Vor rund anderthalb Jahren entstand im Rahmen des Unterrichts die Idee, ein Flugobjekt herzustellen, um den Prozess von Beginn an hautnah zu erlernen. Schnell fiel die Wahl, ein zweisitziges KIT-Flugzeug zu bauen. Unter dem Projektnamen „T-SAP“, initiierte Klaus Santer, Projektleiter und Lehrer für Luftfahrt an der HTL, das Projekt und holte alle Jahrgänge an Board. Gestartet wurde die Unternehmung 2021; mittlerweile ist der Baufortschritt am Flugzeug gut erkennbar. Die strukturelle Fertigstellung ist noch für 2022 geplant und die Zulassung für 2023.

„Das Projekt dient dazu, dass die Schüler:innen klassenübergreifend an einem praxisnahen Projekt arbeiten. Sie arbeiten nicht nur im Rahmen des Unterrichts daran, es gibt auch nachmittags die Möglichkeit zusätzlich am Flugobjekt mitzuarbeiten. Das Ganze ist wie ein Unternehmen organisiert. Es gibt einen Geschäftsführer, eine Einkaufs-, Marketing-, Personal- oder Qualitätsabteilung. Wir versuchen dabei auch echte Strukturen aus der Praxis einzubinden.“, so Klaus Santer.

Dabei werden die jüngeren Jahrgänge in die direkte Herstellung eingebunden, die älteren Jahrgänge sind dabei für das Management zuständig. So sollen sie von Anfang an in alle Herstellungsschritte eingebunden werden, um innerhalb des Projekts die Möglichkeit alle Abteilungen kennenzulernen.

Organigramm der T-SAP

Sicher in die Luft

In jedem Projektschritt wird auch mit der Austro Control zusammengearbeitet. Das Unternehmen ist in Österreich für einen sicheren, effizienten und umweltschonenden Ablauf des Flugverkehrs verantwortlich. „Dass die Austro Control uns da zur Seite steht, ist sehr wichtig. Denn wir möchten ja auch nach Ende des Projekts in die Luft mit unserem Flugzeug. Und dabei sind sie als Audit-Institution sehr wichtig.“, so Dominic Prinz, T-SAP Geschäftsführer und Schüler der 4. Klasse.

Nach der Fertigstellung werden Testflüge von Austro Control-Piloten durchgeführt. Nach den finalen Checks und der Freigabe können dann die Projektmitglieder:innen damit fliegen. „Dieses Projekt hat viele Schüler:innen dazu animiert, den Flugschein zu machen, um dann nach dem Projekt mit unserem Zweisitzer zu fliegen.“, so Dominic Prinz.

Austria’s next Aviation-Engineer

So wie auch in der Praxis fallen bei diesem Projekt Kosten an. Die Höhe der Materialkosten beträgt bei diesem Projekt 130.000, -. „Viel davon wird uns von Sponsoren zur Verfügung gestellt. Dabei profitieren wir nicht nur vom Geld – auf uns sind auch Unternehmen zugekommen, die mit der Luftfahrt so nichts zu tun haben, aber das Projekt richtig cool finden. Die Schüler:innen profitieren auch vom Know-how. Unser KIT haben wir von BRM Aero erworben; einem tschechischen Familienunternehmen, welches sich hauptsächlich auf individuelle Aufträge konzentriert. Vergangenen Sommer durften einige Schüler:innen sogar das Werk besuchen und für gemeinsam Komponenten für das Flugzeug erstellen.“, so Dominic Prinz.

Das Projekt wird mittels Sponsoren und Unterstützern finanziert. Auch die Division Pankl Aerospace sind als Sponsor mit an Board. „Wir unterstützen das Projekt sehr gerne. Uns ist es wichtig, dass solche praxisnahen Projekte schon früh in den Schulen durchgeführt werden. In Koppelung mit Unternehmenspraktika bildet der Luftfahrtzweig der HTL Kapfenberg eine solide Grundausbildung für die Karriere in der Luftfahrt.“, so Wolfgang Trobos, Betriebsleiter Pankl Aerospace. In den Sommermonaten werden drei Praktikant:innen aus dem Luftfahrtzweig die Pankl Aerospace in Kapfenberg unterstützen. Zusätzlich werden auch zwei Auslandspraktika an unserem Aerospace-Standort in den USA angeboten.