Von der Schulbank auf die Pole-Position: 50 Lehrlinge starten ihre Karriere mit Lehre bei Pankl

Am 2. September starteten 50 junge Menschen ihre Karriere mit einer Lehre bei Pankl. Sie werden in den nächsten vier Jahren in zehn unterschiedlichen Lehrberufen ausgebildet, darunter erstmals als Mechatroniker.

Im Gespräch mit Stefan Seidel über die MotoGP und den Motorsport bei Pankl

Round 10 MotoGP 2023 - Red Bull Ring - Spielberg (c) Rob Gray (Polarity Photo)

Von 16. bis 18. August ist die MotoGP wieder zu Gast in Spielberg. Besucher:innen können an diesem Wochenende High Tech, High Speed und High Quality am Ring erwarten. In vielen Bikes, die auf der Rennstrecke zu finden sind, stecken hochtechnologische Komponenten von Pankl drin. Wir haben Stefan Seidel, CTO von Pankl Racing Systems zum Interview getroffen und über die MotoGP und den Rennsport allgemein bei Pankl gesprochen.

Welche Pankl-Komponenten, von denen man erzählen darf, sind in den Bikes der Königsklasse MotoGP auf dem Red Bull Ring unterwegs?

In den MotoGP-Bikes sind zahlreiche Pankl-Komponenten verbaut. Das sind unter anderem Motorkomponenten wie Pleuel und Kolben, Chassis-Komponenten wie zum Beispiel. Rahmenteile sowie Getriebekomponenten. Einige der verbauten Teile wurden auch additiv gefertigt – also mittels 3D Druck. Unsere Hightech-Komponenten machen die Bikes nicht nur schnell, sondern müssen auch den höchsten Anforderungen hinsichtlich Zuverlässigkeit standhalten, um während des gesamten Rennens eine konstant gute Leistung zu bringen.

MotoGP und Formel 1 sind die großen Aushängeschilder im Motorsport. Wie viele bzw. welche Rennserien werden von Pankl beliefert?

Kurz gesagt: alle. Pankl beliefert eine Vielzahl von Rennserien, darunter IndyCar, NASCAR, Rallye, aber auch Langstreckenmeisterschaften wie Le Mans oder die Formel E. Überall dort, wo Motorsport auf höchstem professionellem Niveau betrieben wird, sind Pankl-Komponenten im Einsatz.

Wie unterscheidet sich der Rennsport von der Serie bei Pankl?

Das Rennsportgeschäft und die Serienproduktion lassen sich eigentlich kaum direkt vergleichen. In der Serienproduktion dominieren natürlich die hohen Stückzahlen und der Preis, da die Serie sehr kostengetrieben ist, während im Motorsport meistens der Prototypenbau sehr stark im Vordergrund steht. Hier werden spezialisierte, hochpräzise Komponenten in kleineren Stückzahlen gefertigt, die dann mit dem Pankl Know-how auf der Rennstrecke den Unterschied machen.

Wie ist das Ganze innerhalb des Unternehmens organisiert? Gibt es Teams, die speziell nur für den Rennsport arbeiten?

Bei Pankl gibt es Unternehmensbereiche die primär im Motorsport und im High-End-Serienbereich tätig sind. Andere Abteilungen konzentrieren sich ausschließlich auf die Serienproduktion. Im Laufe der Jahre sind wir als Unternehmen stark gewachsen, haben aber nie unseren Racing-Spirit verloren. Die einzelnen Unternehmensbereiche wurden immer miteinander vernetzt. So konnten wir uns in unterschiedlichen Märkten als Weltmarktführer etablieren. Wir haben aber auch die Division Aerospace ausgebaut – wie man insbesondere auch am Bau eines eigenen Luftfahrtwerkes sehen kann. Intern haben wir über die Jahre nachhaltige Strukturen geschaffen, um unsere Kompetenzen gezielt einzusetzen und mit Innovationen bei unseren Kunden zu punkten.

Lässt sich umrechnen, ob viele Jobs am Motorsport hängen?

Auch wenn es auf den ersten Blick nicht so scheint, so hängen doch viele Arbeitsplätze bei Pankl direkt am Rennsport, da auch ein Großteil unseres Seriengeschäfts stark durch unsere Aktivitäten im Motorsport beeinflusst wird. Seit Jahren nutzen wir bei Pankl den Motorsport als eine gute Möglichkeit, um neue Technologien zu testen und diese dann in die Serienproduktion zu bringen.

Findet vieles aus dem Rennsport später den Weg in die Serientechnik?

Grundsätzlich finden sehr viele Innovationen in unterschiedlichen Ausprägungen ihren Weg aus dem Motorsport in die Serie. Doch so einfach, wie es klingt – nämlich ein Produkt aus der Formel-1 in einen Sportwagen zu übertragen – ist es nicht. Es ist ein erheblicher Mehraufwand nötig, um Produkte aus dem Rennsport für die Serie zu industrialisieren: Die Lebensdauer der Bauteile muss erhöht oder die Anforderungen für eine Straßenzulassung erfüllt werden. Für uns dient der Motorsport als Spielwiese für neue Technologien, die wir dann für die Serie weiterentwickeln und industrialisieren. So sorgen wir dafür, dass diese Innovationen schließlich in Hochleistungsfahrzeugen eingesetzt werden können.

Zur Person:
DI Stefan Seidel ist seit vielen Jahren Teil des Racing Teams. Aktuell ist er als CTO vor allem für die Bereiche Vertrieb sowie Forschung und Entwicklung verantwortlich und fokussiert sich darauf, dass Pankl auch in Zukunft mit „High Tech, High Speed und High Quality“ bei den Kunden punkten kann.

Beitragsbild (c) Rob Gray (Polarity Photo)