Bei Pankl trifft High-End-Technologie auf Leidenschaft für den Rennsport. In dieser Kategorie geben wir Einblicke in unsere neuesten Entwicklungen, innovative Fertigungsmethoden und technische Meilensteine. Erfahren Sie, wie wir mit Präzision, Know-how und Pioniergeist die Zukunft der Mobilität mitgestalten – von der Idee bis zur Umsetzung auf der Rennstrecke.
Hinter den Kulissen: Bundesminister Martin Kocher zu Besuch bei Pankl
Den Motorsport als Spielwiese für die Entwicklung neuer Technologien zu nutzen: Das ist das Credo von Pankl Racing Systems. Wie das Ganze hinter den Kulissen aussieht, erlebte der Bundesminister für Arbeit und Wirtschaft Martin Kocher bei seinem Besuch am obersteirischen Standort des Motorsport-, Sportwagen und Luftfahrtzulieferers.
Die Industrie und ihre Zukunft
Seit 1985 entwickelt, fertigt und vertreibt Pankl Racing Systems erfolgreich High-Tech-Komponenten. Das Unternehmen mit dem Headquarter in Kapfenberg bewegt mit seiner täglichen Arbeit die ganze Welt. Als mittlerweile bei den Kunden etablierter „One-Stop-Shop“ für Kunden ist es wichtig, immer am Puls der Zeit zu bleiben: Egal ob es um Fertigungstechnologien, den Erkenntnissen aus Forschung und Entwicklung oder aber im Bereich der Antriebslösungen geht.
„Pankl hat sich über die Jahre zu einem Systemlieferanten entwickelt. Durch unsere Technologieoffenheit können wir so ein breites Spektrum abdecken: Egal ob Verbrennungsmotor oder Elektroantrieb.“, erklärt Stefan Seidel, CTO bei Pankl Racing System.
„Technologieoffenheit ist ein Schlüssel zur Erreichung unserer Klimaziele. Deshalb müssen wir im Automobilbereich auf eine smarte Transformation setzen.“, so Bundesminister Martin Kocher.
Die Pankl AG hat im vergangenen Jahr einen Umsatz von 837 Mio. Euro erwirtschaftet. Trotz der erfolgreichen Bilanz betreffen Themen wie Nachhaltigkeit, Digitalisierung oder steigende Preise dennoch den Konzern.
„Als Unternehmen stehen wir nicht nur in Österreich, sondern weltweit im Wettbewerb. Strategische Unternehmensausrichtung gepaart mit innovativen Lösungen sind nur einige Stellschrauben, an denen wir drehen, um weiterhin so erfolgreich zu sein. Das gelingt aber nur, wenn wir auch Unterstützung seitens der Politik bei unseren Vorhaben bekommen.“, betont Wolfgang Plasser, CEO bei Pankl Racing Systems.
Attraktiver Arbeitgeber gegen den Fachkräftemangel
Der Arbeitsmarkt hat sich von einem Arbeitgeber- zum Arbeitnehmermarkt entwickelt. Dieser Wandel ist auch bei Pankl zu beobachten. Dennoch hat es das Unternehmen geschafft, im Jahr 2022 mehr als 350 neue Mitarbeiter:innen einzustellen. „Wir sind ein attraktiver Arbeitgeber mit Wohlfühlfaktor, der nicht nur viele Benefits bietet, sondern auch den Mitarbeiter:innen zuhört. Und ich glaube, diese Kombination zeichnet uns als Arbeitgeber aus.“, so Harald Egger, Head of Human Resources & Legal bei Pankl Racing Systems.
Mit High Speed ins Berufsleben: 45 neue Lehrlinge starten ihre Karriere bei Pankl
Pankl Racing Systems bildet seit vielen Jahren Lehrlinge in elf verschiedenen Lehrberufen aus. Auch heuer haben sich 45 junge Menschen für eine Lehre bei Pankl entschieden – so viele wie noch nie!
Junge Menschen bewegen die Welt
Als führender Entwickler und Hersteller von Komponenten für verschiedenste Bereiche der Mobilitätsindustrie bewegt Pankl Racing Systems seit Jahren die Welt. Dabei zählt das obersteirische Unternehmen nicht nur zu den größten Arbeitgebern der Region, sondern auch zu den größten Ausbildungsbetrieben. Heuer haben 45 motivierte Jugendliche ihre Lehre in den Berufen Zerspanungs- & Metalltechnik, Verfahrenstechnik, Betriebslogistk, Elektrotechnik, Bürokauffrau, Werkstofftechnik, App Development & Coding, Informationstechnologie Systemtechnik, Betriebslogistik und Koch begonnen. Pankl bietet nicht nur spannende Aufgaben und eine Top-Lehrausbildung, sondern auch einen sicheren Arbeitsplatz mit Entwicklungspotenzial nach dem Lehrabschluss.
„Wir entwickeln uns als staatlich ausgezeichneter Ausbildungsbetrieb immer weiter. Uns ist es wichtig, eine Top-Lehre in einem zukunftsorientierten Umfeld mit Wohlfühlfaktor zu garantieren. Dass uns das über die Jahre immer besser gelingt, sehen wir an der Rekordzahl an Bewerbungen. Mit der Eröffnung der neuen Lehrwerkstätte in der Pankl Academy werden wir unsere Ausbildung auf das nächste Level heben.“, so Harald Egger, Head of HR & Legal bei Pankl Racing Systems.
Pankl Academy ab Herbst 2024 mit neuer Lehrwerkstatt
Im Kapfenberger High-Tech-Park wird neben dem Pankl-Aerospace Werk auch eine eigene Academy errichtet. Das Gebäude wird der konzernweiten Aus- und Weiterbildung dienen, ausgestattet mit modernen Raumkonzepten, einem Coaching Garden und der Möglichkeit größere Veranstaltungen abzuhalten zu können. Herzstück des Gebäudes ist jedoch die Lehrwerkstatt, die mit modernen Geräten, Pausen- und Aufenthaltsmöglichkeiten sowie Schulungsräumen ausgestattet ist.
„Als Unternehmen denken wir immer an die Zukunft. Wir wollen in den nächsten Jahren 200 Lehrlinge gleichzeitig im Betrieb ausbilden können – aktuell sind es 150. Dafür brauchen wir Platz, neueste Maschinen, einen Ort mit Wohlfühlfaktor und eine Aufstockung des Ausbildungspersonals. Uns ist bewusst, dass wir auch in Zukunft bestens ausgebildete Fachkräfte brauchen – in all unseren mehr als 60 verschiedenen Tätigkeitsbereichen. Deshalb investieren wir in die Academy und die Zukunft der Region.“, so Egger.
Die Pankl Academy wird voraussichtlich im Herbst nächsten Jahres fertiggestellt werden, sodass mit September 2024 die nächsten Lehrlinge in der neuen Lehrwerkstatt starten können. Dafür nimmt Pankl Racing Systems mehr als 14 Mio. Euro in die Hand.
Karriere mit Sinn: Das bietet Pankl
Neben einer Top-Ausbildung erwarten die Lehrlinge bei Pankl lustige Ausflüge, coole Teamevents, gemeinsamer Lehrlingssport, das Klimaticket, ein Bike der Marken Pierer New Mobility Wert von 3.000 Euro, attraktive Prämien und vieles mehr. Außerdem tragen Lehrlinge maßgeblich zur Innovation im Bereich der Mobilität bei. Als führender Entwickler und Produzent von Hightech-Komponenten für die Bereiche Motorsport, Sportwagen und Luftfahrt gestalten junge Menschen bei Pankl die Zukunft der Mobilität maßgeblich mit. Dabei punktet das Unternehmen aus der Obersteiermark mit nachhaltigen Projekten und spannenden Aufgaben – Aufstiegschancen inklusive.
Racing Bees: Bienen für mehr Bio-Diversität
Als Unternehmen tragen wir soziale Verantwortung. Nicht nur gegenüber unseren Mitarbeiter:innen, sondern auch gegenüber allen Menschen in der Umgebung. Neben der Unterstützung verschiedener gemeinnütziger Einrichtungen versuchen wir auch im Bereich Umweltschutz unseren Beitrag zu leisten. Die Installation erneuerbarer Energien an unseren Standorten, die Reduzierung des Ressourcenverbrauchs oder die Förderung von Fahrgemeinschaften sind nur einige Maßnahmen, die wir in der Vergangenheit umgesetzt haben. Seit kurzem sind auch Bienen vor unserem Aerospace- und Getriebewerk in Kapfenberg. Eine kreative Maßnahme zur CO2-Reduktion.
Klimaschutz und Bienen: So gehört das zusammen
Bienen sind für uns Menschen eines der wichtigsten Nutztiere. Sie spielen in der Erhaltung der Biodiversität eine bedeutende Rolle. Mit ihrer Aufgabe – nämlich der Bestäubung von Pflanzen – bilden sie nicht nur die Grundlage für Obst und Gemüse, sondern tragen auch ganz viel zum Klimaschutz bei. Durch ihre tägliche Arbeit tragen sie zudem auch zur Erhaltung einer vielfältigen Pflanzenwelt bei. Diese ist wichtig, um Ökosysteme widerstandsfähig gegen die Auswirkungen des Klimawandels zu machen.
Sowohl im Areal des Kapfenberger High-Tech-Parks als auch in der Industriestraße gibt es große Grünflächen. Diese bieten unseren kleinen Nutztieren den idealen Lebensraum. Insgesamt wurden an unseren Standorten 20 Behausungen aufgestellt. Betreut werden sie von Martin Kölbl, Mitarbeiter der Pankl Aerospace und seit vielen Jahren Imker. „Seit Jahren beschäftige ich mich privat mit dem Imkern. Für mich ist es mehr als nur ein Hobby, die Tiere sind sehr faszinierend und ich konnte mir hier sehr viel Wissen aneignen. Dass Pankl sich entschieden hat, Bienenvölker vor den Werken aufzustellen und so zum Erhalt dieser beizutragen, hat mich persönlich sehr gefreut.“, so Kölbl.
Mit Bienen gegen CO2
Wusstest du, dass Bienen zur Verringerung des Treibhausgases CO2 beitragen können? Durch das Fliegen von Blüte zu Blüte, bestäuben sie diese. Dabei entstehen nicht nur Früchte, die wir essen können, sondern bilden sich auch Samen, die zu neuen Pflanzen werden. Durch den Erhalt der Bio-Diversität und das Blühen von mehr Pflanzen, kann so mehr CO2 aus der Luft mittels Photosynthese gebunden werden. Botanische Studien zeigen, dass ein einziges Bienenvolk so dazu beiträgt bis zu 60 Tonnen CO2 pro Jahr zu binden.*
IMCADEMY: Neue Schulung in der Pankl Academy
Um das ganze Thema noch stärker an die Mitarbeiter:innen zu bringen, wird ab kommenden Herbst in der Pankl Academy eine Fortbildung mit dem Titel „Imkerei für Anfänger“ angeboten. Interessierte erhalten so die Möglichkeit, im Rahmen einer internen Schulung nicht nur die Grundlagen des Imker-Handwerk zu erlernen, sondern auch ab der kommenden Saison mitzuhelfen, damit unsere Racing-Bees glücklich und zufrieden an den Standorten bleiben.
„Noch schöner finde ich, dass ich das Ganze nicht nur mitbetreuen darf, sondern dass wir in unseren Schulungskatalog eine Fortbildungsreihe „Imkern für Anfänger“ aufnehmen, um noch mehr Kolleg:innen für dieses Thema zu begeistern. Und wer weiß – vielleicht wird ja bei dem einen oder anderen die Leidenschaft für die kleinen Bienen entfacht.“, so Kölbl.
Bienen-freundlicher Lebensraum
Auch wenn der Imker-Funke nicht auf jede Person rüber springt, so kann jede:r Einzelne von uns dazu beitragen, einen bienenfreundlichen Lebensraum zu schaffen. Blühende Wiesen, Obstbäume und Co. Bilden die perfekte Umgebung für die kleinen Nutztiere.
Wer nicht über ein Haus mit großem Garten verfügt, kann auf dem Balkon oder auf bestehenden Freiflächen bienenfreundliche Kräuter oder Pflanzen ansetzen.
Darunter fallen:
Zitronenmelisse
Lavendel
Oregano
Salbei
Kapuzinerkresse
Ringelblumen
Topfpaprika
Balkontomaten
Erdbeeren
Chili-Pflanzen
Und bei einem großen Garten ist es hilfreich, wenn nicht so oft der Rasenmäher angeworfen wird – denn über eine prächtig blühende Wiese freuen sich die Bienen am meisten.
Smart Fusion: Das neue Schlüsselelement im Additive Manufacturing
Seit der Erfindung des 3D-Drucks gilt Additive Manufacturing als Schlüsseltechnologie vor allem für die Erzeugung komplexer Geometrien und Leichtbaukomponenten. Auch bei Pankl werden seit einigen Jahren Bauteile mittels metallischem 3D-Druck hergestellt. Weil wir vor allem im Racing- und High Performance-Bereich großes Potenzial sehen, versuchen wir bei Pankl gemeinsam mit Partnern dieses Fertigungsverfahren mit neuen Methoden, wie zum Beispiel Smart Fusion, in der Industrie zu etablieren.
Additive Manufacturing, Laser-Sintern und Titanpulver: So funktioniert die Fertigungstechnologie
Beim Additive Manufacturing entsteht auf Basis von digitalen 3D-Konstruktionsdaten ein Bauteil, welches nicht aus einem festen Block zerspant, sondern aus Metallpulver gefertigt wird. Eine Schicht des Metallpulvers wird auf eine Bauplatte aufgetragen und mit einem leistungsstarken Laser an den vorgegebenen Stellen in die gewünschte Form geschmolzen. Dieser Vorgang wiederholt sich Schicht für Schicht, bis das Bauteil vollständig gedruckt ist. Je nach Komplexität und Größe kann der ganze Vorgang mehrere Tage dauern. Umgangssprachlich wird das Verfahren deshalb auch als „metallischer 3D-Druck“ bezeichnet.
Um die Bauteile während des Druckens in Form zu halten, werden zusätzlich Stützstrukturen, sogenannte Supports, mitgedruckt. Diese dienen dazu, die Objekte während der Herstellung in Form zu halten und überhängende Bereiche vor Überhitzung zu schützen. Diese Supports werden bereits in der Designphase berücksichtigt und müssen nach dem Druck manuell entfernt werden. An der Außenseite der Bauteile ist das kein Problem, die große Herausforderung liegt oft im Innenbereich, der nicht so leicht zugänglich ist. Hinzu kommt, dass das entfernte Material der Stützstrukturen nicht wiederverwertet werden kann.
Um die Fertigungskosten weiter zu reduzieren und damit die Technologie weiter zu verbreiten, muss eine Möglichkeit gefunden werden, Bauteile in diesen Überhang zu fertigen, ohne eine Vielzahl von Stützen „mitdrucken“ zu müssen. Hier setzt Smart Fusion an.
Was bedeutet Smart Fusion im AM-Bereich?
Während der additiven Fertigung wird der Laser mit einer bestimmten Energie auf das Metallpulver gerichtet. Diese Energie wird von drei Faktoren bestimmt: Der Laserleistung, der Lasergeschwindigkeit und dem Abstand zwischen zwei Laservektoren. In der Regel wird diese Energie über den gesamten Fertigungsprozess nicht geregelt, d.h. unabhängig von der Geometrie oder anderen Faktoren wie Wandstärke, Überhangwinkel etc. wird überall die gleiche Energie eingesetzt. Das bedeutet natürlich, dass verschiedene Bereiche stärker überhitzt werden als andere, die z.B. konstruktionsbedingt dickere Wandstärken aufweisen.
Um dies zu überwachen, wurde in der Druckkammer der EOS-Druckmaschinen eine optische Tomografiekamera angebracht, eine Art Wärmebildkamera, die während des Druckvorgangs sehr detaillierte Wärmebilder aufnehmen kann. Jedem Pixel dieser Aufnahme wird dabei ein sogenannter Grey Value (GV) und eine entsprechende Farbe zugeordnet – Rot steht für hohe, blau für die niedrigsten GV-Werte. Die dunkelroten Pixel in der Abbildung deuten auf eine Überhitzung hin.
Mittels dem Smart Fusion System wird die Laserleistung in Echtzeit auf Basis der Grey Values geregelt, was bedeutet, dass wenn die Grey Value höher als der eigenstellte Zielwert ist, genau in diesem Bereich die Laserleistung entsprechend reduziert wird und so keine Überhitzung stattfindet.
Die großen Vorteile von Smart Fusion in der additiven Fertigung liegen auf der Hand: Material- und Ressourceneinsparungen bei den Trägern sind ein wesentlicher Vorteil. Auch die Zeitersparnis bei der Fertigung ist erheblich. Nicht nur, weil das Bedrucken des Trägers weniger Laserzeit benötigt, sondern auch weil in der Nacharbeit wesentlich weniger Supports zu entfernen sind und somit die Durchlaufzeit reduziert, sowie Kapazität freigeschaufelt werden können.
Ein weiteres bemerkenswertes Merkmal der Smart Fusion-Technologie ist die Tatsache, dass die Anzahl der Bauteile pro Druckvorgang deutlich erhöht werden kann. Dies wird durch das Drucken von Teilen mit weniger Stützstrukturen erreicht, wodurch weniger Platz benötigt wird. Dies ermöglicht eine bessere Verschachtelung und Anordnung der Teile. In der Praxis bedeutet dies, dass mehrere Teile gleichzeitig und effizienter hergestellt werden können. Diese Optimierung des Produktionsprozesses spart nicht nur Zeit, sondern senkt auch die Kosten. Die Erhöhung der Stückzahl pro Druckvorgang ist ein wesentlicher Vorteil, der die Effizienz und Wirtschaftlichkeit dieser innovativen Fertigungsmethode unterstreicht.
Das Pankl Additive Competence Center
Das Pankl Additive Manufacturing Competence Center hat bereits eine Vielzahl von Komponenten erfolgreich gefertigt. Ein herausragendes Beispiel im Motorsport ist der Top Frame des Aeroscreens, der seit mehreren Jahren in der IndyCar-Rennserie eingesetzt wird.
Darüber hinaus werden im Additive Manufacturing Competence Center regelmäßig KTM-Fußrasten in hohen Stückzahlen gefertigt. Aufgrund der Geometrie, der Fertigungszeit und der Kosten setzt KTM hier auf den metallischen 3D-Druck. Seit einiger Zeit wird für diesen wiederkehrenden Auftrag auch Smart Fusion eingesetzt. Durch den Einsatz einer optischen Tomographiekamera in Kombination mit vordefinierten Grauwerten konnte nicht nur die Stückzahl innerhalb eines Druckauftrages vervierfacht, sondern auch die Nachbearbeitungszeit drastisch reduziert werden. Diese Effizienzsteigerung und der geringere Materialeinsatz sind die enormen Vorteile, die Smart Fusion für die Produktion mit sich bringt. Das Pankl Additive Manufacturing Competence Center nutzt diese Vorteile, um innovative Lösungen zu entwickeln und die Effizienz der additiven Fertigung weiter zu steigern.
Herausforderungen und Chancen im Bereich Smart Fusion
Smart Fusion bietet viele Möglichkeiten für die additive Fertigung. Die enormen Effizienzvorteile können für die Verbreitung der Technologie von großem Vorteil sein. Um Smart Fusion nicht nur projektbezogen, sondern als dauerhafte Lösung einzusetzen, müssen auch nachgelagerte Prozesse wie das Qualitätsmanagement berücksichtigt werden. Bei neuen Aufträgen ist es hier besonders wichtig, die Bauteile nicht nur während des Produktionsprozesses, sondern auch in der Nachbearbeitung und Qualitätssicherung zu analysieren, um die Leistungsfähigkeit der Bauteile umfassend zu gewährleisten.
Denn bei erfolgreichen Projekten – wie zum Beispiel der KTM-Fußraste – müssen die Produktionsparameter im additiven Fertigungsprozess eingefroren und bei Folgeaufträgen einfach abgerufen werden. Und genau solche Prozesse beschleunigen die oft notwendigen Zertifizierungen, die wir als Unternehmen für unsere namhaften Kunden benötigen.
Smart Fusion ist zweifellos ein Game Changer im Bereich der additiven Fertigung. Durch die Reduktion von Supportstrukturen und die damit verbundene Erhöhung der Stückzahl pro Job eröffnet das Verfahren großartige Möglichkeiten, den Weg zur Serienproduktion zu ebnen. In den vergangenen Monaten haben wir bei Pankl mit EOS zusammengearbeitet, um das enorme Potenzial, insbesondere für die Serienfertigung, zu erforschen. Mit unserer hauseigenen Fertigungskette sind wir zudem in der Lage, Optimierungspotenziale in der Nachbearbeitung und Materialprüfung zu identifizieren und diese in neue Projekte umzusetzen, ohne großen Aufwand zu betreiben. Diese enge und abteilungsübergreifende Zusammenarbeit ermöglicht es uns, die Vorteile von Smart Fusion voll auszuschöpfen und innovative Lösungen für zukünftige Herausforderungen in der Produktion zu entwickeln.
Ready to take off: Michael Jantscher im Jobportrait
Mit einem Ferialpraktikum während der Schulzeit hat Michael seine Karriere bei Pankl gestartet – seit mehr als drei Jahren verstärkt er als Program Manager die Luftfahrt Division in Kapfenberg. Aber nur noch bis Mitte Juli, denn danach geht es für ihn in die USA. Wir haben mit ihm über seine Karriere bei Pankl gesprochen.
Lieber Michael: Wer bist du und wie bist du zu Pankl gekommen?
Ich bin Program Manager bei Pankl in der Division Luftfahrt am Standort in Kapfenberg. Davor habe ich die HTL für Maschinenbau absolviert. Den ersten Kontakt zu Pankl hatte ich bereits während der Schulzeit, ich habe dort auch meine Diplomarbeit geschrieben. Parallel dazu ergab sich für mich und einen Schulkollegen die Möglichkeit, ein Ferialpraktikum am US-Standort in Kalifornien zu absolvieren. Da ich schon immer im Ausland arbeiten wollte und Pankl mir das ermöglicht hat, habe ich nach der Matura fix bei Pankl angefangen.
Was macht man als Program Manager so?
Ich bin so eine Art Ansprechpartner für alle bzw. Schnittstelle für alle am Prozess beteiligten Personen; sowohl für den Kunden als auch für die Kolleg:innen aus der Produktion. Alle Informationen, die wir vom Kunden bekommen müssen, bereiten wir so auf, dass wir intern wissen, was zu tun ist. Im Prinzip bin ich so etwas ähnliches wie ein Projektmanager, nur heißt das bei uns in der Luftfahrt „Program Manager“, weil die Projekte fortlaufend und nicht nach einmaliger Lieferung beendet sind. Außerdem bin ich für die Weiterentwicklung und Verbesserung der internen Prozesse zuständig. Da ich die Anforderungen des Marktes genau kenne, weiß ich zum Beispiel, wie wir die Produktionsprozesse verbessern können oder welche Maschinen wir anschaffen müssen, um unsere Bauteile entsprechend den Kundenwünschen weiterzuentwickeln.
Was gefällt dir an deiner Tätigkeit so?
Ich finde es sehr spannend zu sehen, wie große Luftfahrtkonzerne funktionieren. Und auch, welchen Anteil wir als Pankl daran haben. Man arbeitet mit namhaften Firmen zusammen, entwickelt und fertigt Komponenten und weiß, wo was verbaut wird. Das macht einen schon stolz.
Wie gefällt es dir bei Pankl?
Mir gefällt es sehr gut im Unternehmen. Vor allem das familiäre Umfeld mit der Möglichkeit, eine internationale Karriere zu machen oder sich weiterzuentwickeln ist toll. Durch mein Praktikum habe ich schon erste internationale Karriereluft schnuppern dürfen. Der nächste Schritt ist der Wechsel in die USA zum kalifornischen Standort, worauf ich mich sehr freue. Durch mein Ferialpraktikum 2019 habe ich gesehen, wie es dort ist und schon damals gewusst, dass ich dort eine Zeit lang arbeiten möchte. Auch sind bereits erste Projekte vor Ort geplant.
Zu deinem Wechsel in die USA: Worauf freust du dich am meisten?
Am meisten freue ich mich auf das gute Wetter und natürlich auf die Arbeitserfahrung. Ich wollte schon immer ins Ausland und glaube, dass ich mich mit der Möglichkeit beruflich, aber auch persönlich weiterentwickeln kann.
Was sind deine nächsten Karriereziele?
Da bin ich noch im Zwiespalt: Auf der einen Seite glaube ich, dass es mir in Amerika sehr gefallen wird, aber natürlich werde ich meine Freunde und Familie hier sehr vermissen. Ich werde dann sehen, wie es beruflich für mich weitergeht. Bei Pankl hat man da ganz viele Optionen – je nachdem wie es für einen persönlich passt.
Lieber Michael, wir wünschen dir in Amerika alles Gute – und wir bleiben natürlich in Kontakt!
PIT STOP CLUB: Pankl feiert gemeinsam mit dem AT Tech Club Am Austrian Grand Prix Wochenende
Gemeinsam mit dem AT Tech Club, dem Absolvent:innenverein des Studiengangs Automatisierungstechnik des FH Campus 02, feierte Pankl Racing Systems vergangenen Freitag das einjährige Bestehen des AT Tech Clubs und den Auftakt des Rennwochenendes in der Steiermark.
High Tech, High Speed, High Quality
Seit 1985 ist Pankl Racing Systems ein fixer Bestandteil der Formel 1. Angefangen mit dem Titanpleuel, fertigt der obersteirische Systemlieferant für Antriebs- und Motorkomponenten mittlerweile verschiedenste Komponenten für praktisch alle Rennklassen der Welt. Zum Auftakt des Rennwochenendes am Red Bull Ring veranstaltete Pankl in Kooperation mit dem AT Tech Club erstmals den PIT STOP CLUB. Bei coolen Drinks und freshen Beats hatten junge Branchenexpert:innen des Bereichs Automatisierungstechnik vergangenen Freitag die Möglichkeit, einen Blick hinter die Kulissen des Motorsports zu werfen. „Motorsport ist die DNA unseres Unternehmens. Um die Leidenschaft für den Rennsport in die Region zu tragen, haben wir uns überlegt, im Rahmen des österreichischen Grand Prix ein Event auf unserem Rooftop-Garden zu veranstalten – mit vollem Erfolg. Viele Menschen interessieren sich für die Hintergründe des Motorsports, haben aber nie die Möglichkeit, einen Blick hinter die Kulissen zu werfen“, so Christoph Prattes, COO Pankl Racing Systems.
Der AT Tech Club
Pankl arbeitet seit vielen Jahren mit der Fachhochschule Campus 02 zusammen – so auch mit dem Studiengang Automatisierungstechnik. Durch das Engagement von Pankl COO Christoph Prattes als Studiengangskapitän entstand gemeinsam mit dem Absolvent:innenverein eine Idee. „Die Studienzeit ist sicher ein wichtiger Schritt, um sich das Skillset in diesem Bereich anzueignen. Ein berufsbegleitendes Studium schweißt zusätzlich zusammen und bringt ein wertvolles Netzwerk für danach, nicht nur für den Austausch, sondern auch für die berufliche Weiterentwicklung. Als Absolvent des Campus 02 & Unternehmensgründer weiß ich, wie wichtig das ist“, so Wolfgang Lienhart, Obmann des AT Tech Clubs. In gemütlicher Atmosphäre können die Branchenexpert:innen nicht nur miteinander netzwerken, sondern auch mittels Firmenführungen den Konnex zwischen Motorsport und Automatisierungstechnik hautnah miterleben.
DER PIT STOP CLUB
Der Pankl PIT STOP CLUB soll künftig als Netzwerkplattform für junge Menschen während und nach ihrer Ausbildung dienen. Durch spannende Gespräche, Firmenführungen und in entspannter Atmosphäre sollen sie die Möglichkeit erhalten, unterschiedlichste Karrierewege kennenzulernen. „Oft ist es ja nicht mehr so, dass man seine Karriere nach einem Plan ausrichtet. Durch die Vielzahl an Weiterbildungsmöglichkeiten findet man seinen Traumjob oder seinen Traum-Arbeitgeber vielleicht durch Umwege. Die Möglichkeit, die wir hier bei Pankl schaffen, soll jungen Menschen zeigen, dass es viele Wege gibt, einen Job zu finden, der einen erfüllt.“, meint Christoph Prattes.
Ein voller Erfolg
Die Premiere des Pankl PIT STOP CLUB war ein voller Erfolg. Mit knapp 100 Besucher:innen wurde bei strahlendem Sonnenschein am Rooftop-Garden des High Performance Werks zu coolen Drinks geplaudert. Pankl COO zur gelungenen Veranstaltung: „Es wird auf jeden Fall eine „Round 2“ geben. Wann und wo, wird sich noch zeigen. Aber das erfolgreiche Format wird von Pankl weitergeführt“.
Langer Tag der Energie: Die nachhaltige Zukunft der Mobilität
Als Produzent von Bauteilen ist es uns nicht nur wichtig, dass unsere Komponenten auf der Rennstrecke Höchstleistungen erbringen, sondern auch, dass wir als Unternehmen unsere Standards so setzen, um bestmöglich und nachhaltig zu arbeiten. Dabei sind eigens erzeugte Energie, nachhaltige Fertigungstechnologien und große Mühen in Forschung und Entwicklung nur einige Stellschrauben, wo wir als Unternehmen drehen.
Mehr Energie mit Sonne
Bei der Planung unserer neuen Werke Aerospace und Academy haben wir die Gebäudetechnik und das Energie-Management auf ein neues Niveau gehoben. Das bereits in Betrieb genommene Aerospace Gebäude wurde ohne Erdgasanschluss errichtet, da die komplette Gebäudekonditionierung über Wärmepumpensysteme realisiert wurde. Das Aerospace Gebäude verfügt nicht nur über die neuesten Standards hinsichtlich Gebäudedämmung und Raumklimatisierung, sondern auch über eine Photovoltaik-Anlage am Hallendach. Im Moment verfügen wir an den Pankl-Standorten in der Obersteiermark über eine PV-Leistung von mehr als 700 kWp. Auch am Gebäude der Pankl Academy und am Standort Bruck soll eine leistungsstarke Photovoltaik-Anlage errichtet werden. Damit soll künftig eine PV-Leistung von über 1.000 kWp zur Verfügung stehen. Darüber hinaus ist geplant, den Anteil der Eigenstromerzeugung durch intelligente Umsetzung von Energiegewinnungslösungen auf bestehenden Flächen an den Standorten in der Obersteiermark zu erhöhen.
Smarte Gebäudetechnik
Von 2021 bis 2022 konnten wir den Gasverbrauch am Standort Pankl Drivetrain Systems und in Bruck/Mur deutlich reduzieren. Durch die Einbindung der Kompressorabwärme in das Heizsystem und Regeländerungen in der Gebäudeleittechnik konnten wir den Gasverbrauch bei Pankl um 30 % senken.
Im Jahr 2022 wurde am Standort Krenhof in Kapfenberg die erste Wärmepumpe zur Beheizung und Kühlung für den Messraum der Qualitätssicherung installiert. Speziell im Bereich Schmiedetechnik ist die Konditionierung einzelner Räume schwierig da hohe Temperaturen und eine raue Umgebung herrschen. Durch die Installation der Luft-Luft-Wärmepumpe im Messraum konnte eine saubere Lösung für Luftqualität und Temperaturstabilität gefunden werden.
Mehr Nachhaltigkeit auf Konzernebene
Dieses Jahr wurde erstmalig der Pankl AG Nachhaltigkeitsbericht veröffentlicht. Den ganzen Bericht kann man übrigens hier nachlesen. Neben einzelnen Projekten, die großen Impact in der Region erzeugen, stellen wir uns auch regelmäßig Ratings, welche das Nachaltigkeitsengagement der gesamten Pankl-Gruppe, die weltweit aus mehr als 4.300 Mitarbeiter:innen aus 64 Nationen besteht – misst. Unser Anspruch ist es, klimawirksame Emissionen stetig zu verringern, indem wir unter anderem auf die Versorgung mit emissionsneutralen Energieträgern setzen. Als Konzern legen wir immer stärker den Fokus auf die Entwicklung einer Klimastrategie bis hin zur Klimaneutralität. Weltweit klimaneutral produzieren – und das bis spätestens 2040: So lautet unser großes Ziel, welches wir nicht nur mit all unseren Kolleg:innen, sondern auch unseren Geschäftspartnern, Lieferanten, Kunden und Beratern umsetzen werden.
Schmiede 4.0: Künstliche Intelligenz zur Unterstützung der Oberflächenprüfung
Krenhof gilt seit Jahren als zuverlässiger Lieferant hochwertiger Schmiedekomponenten. Sowohl der Herstellungsprozess als auch die vor- und nachgelagerten Produktionsschritte werden kontinuierlich verbessert. Künstliche Intelligenz wird mittlerweile auch in der Schmiedetechnik angewendet. Um den Bereich der Oberflächenprüfung nach dem Schmiedeprozess weiter zu optimieren, wurde in Zusammenarbeit mit dem Polymer Competence Center in Leoben (PCCL) und DFT Maschinenbau ein 3D-Freiformmessstand entwickelt. Das Besondere dabei: Die Oberflächenprüfung basiert auf einer Software, die mit künstlicher Intelligenz arbeitet.
Künstliche Intelligenz für 100% Oberflächenprüfung
„Machine Learning aided inspection of partly reflective free form components” lautet das Projekt, dessen Ziel es ist, einen voll automatisierten Prüfstand mit integrierter Defekterkennung für die Inspektion von Pleuel zu errichten. Mittels einer KI-gestützten Software soll der neue Freiformmessestand erkennen, welche Oberflächenbeschaffenheit ein Pleuel haben muss, um den Kundenanforderungen gerecht zu werden. Der Messstand befindet sich aktuell noch in der Testphase und wird nur mit zwei ausgewählten Pleueltypen – aufgrund der speziell anspruchsvollen Geometrie der Bauteilgruppe – erprobt. Dabei werden Daten von Bildverarbeitungssystemen erhoben, wodurch die Bauteiloberfläche der verschiedenen Bauteile in der Software kategorisiert, analysiert und ausgewertet wird. Das Ziel vom Freiformmessstand ist es, die visuelle Prüfung zu unterstützen, um die Kolleg:innen in der Qualitätssicherung bei derart eingeschränkten Oberflächenansprüchen zu entlasten. So lernt die künstliche Intelligenz durch jede neue Prüfung mehr.
Die Implementierung der künstlichen Intelligenz
Konstruktion, Automatisierung und Planung des Roboters wurde vom Automatisierungsspezialisten DFT Maschinenbau GmbH übernommen. Im innovativen Versuchsaufbau wurde ein Kuka Roboter mit ausgewählten Greifsystemen und Automatisierungsequipment verwendet. Die Entwicklung des Setups der visuellen Überprüfung erfolgte durch PCCL. Zur Aufnahme der Oberflächendaten wird eine Flächenkamera mit hoher Bilderfassungsrate, einem Objektiv mit hoher optischer Qualität und einem Hochleistungs-Ringlicht eingesetzt. Die Soll-Taktzeit der Überprüfung eines Bauteils soll damit reduziert werden.
Die Umsetzung des automatisierten Freiformmessstands ist noch in der Testphase, wir sind jedoch sehr gespannt auf die weitere Entwicklung des Projekts. Die KI-gestützte Prüfstraße könnte einen Quantensprung in der Inspektion von Schmiedeteilen bedeuten und Krenhof damit wieder ein Stück besser machen.
Nachhaltigkeit bei Pankl: Anja Brauneder im Interview
Wenn man an Nachhaltigkeit oder Klimaschutz denkt, fallen einem sicher viele Begriffe, Bilder oder Unternehmen ein, die sich mit diesen Themen beschäftigen. An Pankl denken wahrscheinlich die wenigsten. Seit Jahren aber drehen wir an vielen Stellschrauben im Konzern, um die Unternehmensprozesse Schritt für Schritt nachhaltiger zu gestalten. Seit Herbst verstärkt auch Anja Brauneder als Nachhaltigkeitsmanagerin das Racing-Team. Wir haben im Interview mit ihr gefragt, wie sie den Bereich der Nachhaltigkeit im Konzern etablieren möchte und was ihre großen Ziele sind.
Liebe Anja, seit Herbst 2022 verstärkst du unser Racing-Team und bist als Nachhaltigkeitsmanagerin in Kapfenberg tätig. Welche Tätigkeiten zählen zu deinen Hauptaufgaben?
Im Konzern bin ich als zentrale Ansprechpartnerin für interne und externe Stakeholder vorgesehen. Intern bearbeite ich mit unterschiedlichen Teams verschiedene Nachhaltigkeitsprojekte, worunter auch die Berechnung des Corporate Carbon Footprint (CCF) oder die Erstellung des Nachhaltigkeitsberichts zählt. Dabei darf man die Wichtigkeit dieser Reports nicht unterschätzen, denn beim Nachhaltigkeitsbericht werden unter anderem unterschiedlichste Daten erhoben und gebündelt dargestellt. Das hat zum Ziel, dass unsere Stakeholder und auch wir als Unternehmen wissen, wo wir stehen und an welchen Stellschrauben wir noch drehen müssen, um nachhaltiger zu werden.
Darüber hinaus gibt es immer mehr Nachhaltigkeitszertifizierungen die unterschiedlichen Unternehmensbereiche abdecken. Die wichtigsten Themenbereiche sind dabei Arbeits- und Menschenrechte, Umwelt, Nachhaltige Beschaffung und Unternehmensethik. Hierbei merkt man eben auch das Nachhaltigkeit viel weiter geht als nur CO2 zu sparen oder PV-Paneele zu installieren. Wir sehen das Thema der Nachhaltigkeit als Zusammenspiel der Faktoren Umwelt, Soziales und verantwortungsvolle Unternehmensführung (ESG) oder von gesellschaftlicher Verantwortung eines Unternehmens im Sinne eines nachhaltigen Wirtschaftens (CSR).
Inzwischen werden Zertifizierungen auch von Kunden immer öfter verlangt. Zudem haben sich auch die Verfahren zur Erlangung solcher Zertifikate über die Jahre verändert. Die Verfahren sind viel detaillierter und transparenter geworden, da auch viele unserer Kunden selber Klimaneutralitätsziele haben, die sie auch erreichen möchten. Das erhöht natürlich den Druck innerhalb der Lieferkette. Da müssen und wollen wir mitziehen, um auch in Zukunft wettbewerbsfähig zu bleiben.
Diese Zertifizierungen müssen wir nicht nur durchführen, sondern auch regelmäßig erneuern lassen. Man sieht also, dass die Anforderungen im Nachhaltigkeitsbereich immer größer werden und wir als Konzern müssen schauen, dass wir diese nicht nur erfüllen, sondern auch übertreffen.
Stehen schon erste Projekte in den Startlöchern?
Mittlerweile bin ich schon über ein halbes Jahr bei Pankl und übernehme immer mehr Aufgaben und Themenbereiche im gesamten Konzern, aber schau mir auch an, was bis jetzt eingespart und verändert wurde. Die Kolleg:innen im Energiemanagement und in der Gebäudetechnik haben da schon sehr viel in der Vergangenheit umgesetzt.
Zudem arbeiten wir an einer Nachhaltigkeitsstrategie, um die gesetzten Klimaneutralitätsziele, die wir in den nächsten Jahren erreichen wollen – wie zum Beispiel, dass unsere Produktion bis 2040 weltweit klimaneutral sein soll, zu erreichen. Meine Aufgabe ist es nicht nur Maßnahmen zu definieren, sondern diese auch umzusetzen.
Aktuell ist es so, dass wir, zusätzlich zu unseren Dächern, andere Flächen in der Umgebung mit Photovoltaik-Anlagen ausstatten möchten. Hier sind wir schon gut dabei, Flächen zu prüfen, wo wir diese installieren könnten. Auch beschäftigen wir uns stark mit der Einsparung von Gas. Vergangenes Jahr ist es uns gelungen, unser High-Performance-Werk in den Sommermonaten komplett ohne Erdgas zu betreiben. Auch das neue Luftfahrtwerk kommt ohne einen Erdgas-Anschluss aus. Hier wurde bereits bei der Konzipierung auf Energiealternativen mittels Wärmepumpensystemen gesetzt. Innerhalb der bereits vorhandenen Standorte wird auf Wärmerückgewinnung gesetzt, sofern möglich. Natürlich werden alle Projekte ökologisch und auch ökonomisch vorerst evaluiert. Aber wir sind natürlich immer noch nicht, wo wir sein wollen.
Außerdem ist es mir wichtig, dass wir intern darauf aufmerksam machen, dass es eben diese Stabsstelle im Konzern gibt. Mitarbeiter:innen können mit den unterschiedlichsten Ideen zu mir kommen, um gemeinsam diese zu analysieren und daraus Projekte zu starten. Auch genannte Zertifizierungsanfragen können gerne an uns weitergeleitet werden.
Das Thema „Nachhaltigkeit“ ist ein sehr emotionales. Was war dein persönlicher Drive, der dazu geführt hat, dass du gesagt hast: „Okay, in diesem Bereich möchte ich arbeiten.“?
Bei mir hat das alles privat angefangen. Im Laufe der Jahre ist mein persönliches Interesse am Thema Nachhaltigkeit gewachsen, weil mir schnell und früh klar wurde, dass es so nicht weiter gehen kann. Deshalb habe ich mich dazu entschlossen, auch beruflich mich dorthin zu entwickeln. Meinen Master habe ich an der FH Joanneum im Bereich Energiemanagement gemacht. Durch meine Masterarbeit bin ich dann in einen Industriebetrieb gekommen, der jetzt nicht auf Nachhaltigkeit ausgerichtet war. Dort habe ich erst gemerkt, welche Potenziale sich finden lassen. Durch verschiedenste Tätigkeiten im Bereich Nachhaltigkeit und Energiemanagement habe ich dann gemerkt wie viel Freude es mir macht, etwas im Job zu bewegen und Teil von diesen Veränderungen zu sein. Deshalb freut es mich als St. Mareinerin, dass ich jetzt bei Pankl die Rolle übernehmen darf, Nachhaltigkeit im Konzern weiterzuentwickeln.
Welche Ziele verfolgst du mit deiner Arbeit bei Pankl?
Mein persönliches Ziel ist es, mehr Bewusstsein zum Thema Nachhaltigkeit im Konzern zu schaffen, insbesondere in den Bereichen Energiemanagement, Energieeffizienz und Nachhaltigkeit.
Gemeinsam den Nachhaltigkeitsbericht zu erstellen, war bereits ein großer, aber auch wichtiger Schritt. Ich hoffe auch, dass ich die internen Prozesse sowie Datensammlungen und Bewusstsein Steigerung der Mitarbeiter:innen weiterhin antreiben kann. Das große Ziel ist es natürlich die Berechnung des Carbon Footprints und deren Datensammlung zu verfeinern, sowie die Klimaneutralität bis 2025 an den Standorten in Österreich zu erreichen.
Mit seinem ersten Produkt – dem Titanpleuel – hat Gerold Pankl nicht nur Rennsport-Geschichte geschrieben, sondern auch das Thema Leichtbau in der Firmen-DNA bei Pankl verankert. Seit 1985 ist der Leichtbau ein ständiger Begleiter und Innovationstreiber des obersteirischen Herstellers von Motor- und Fahrwerkskomponenten.
Der Leichtbau und seine Entwicklung
Die Pankl-Firmengeschichte begann in einer Garage. Und zwar beim Versuch, das eigene Rennauto noch schneller zu machen. Der damals passionierte Rennfahrer Gerold Pankl sen. wollte für sein Fahrzeug hoch performante Motorkomponenten, die ein ganzes Rennen über halten, aber viel weniger wiegen als herkömmliche Pleuel oder Kolben. Dabei entstand das erste Pankl-Produkt, welches nicht nur den Motorsport revolutionierte, sondern auch den Grundstein für den heutigen Konzern gelegt hatte: ein Pleuel aus dem Werkstoff Titan.
Das galt damals als eine Neuheit, waren doch die in den Rennautos verbauten Pleuel aus Stahl. Durch den Einsatz dieser Titan-Pleuel war es möglich, das Gewicht des Motors und somit des Fahrzeugs zu reduzieren und so die Performance zu steigern.
Mit der stetigen Erweiterung des Produktportfolios wurde die Firma Pankl nach und nach ein wichtiger Lieferant von hoch performanten Leichtbau-Komponenten im Motorsport. Forschung und Entwicklung war schon immer ein wichtiger Bereich im Konzern. Denn nur durch neue Erkenntnisse schaffen wir es immer wieder Verbesserungen am Design, der Beschichtung oder den Herstellungsprozessen durchzuführen, um die Komponenten noch performanter zu machen. Dabei kann Pankl mit einer hohen Fertigungstiefe im eigenen Haus aufwarten: Von der Zerspanungstechnik über die Umformtechnik bis hin zur additiven Fertigung stehen dem obersteirischen Weltmarktführer eine Vielzahl von Technologien zur Verfügung.
Mittlerweile beliefert Pankl nicht nur die Motorsportindustrie mit ihren Leichtbau-Produkten, auch viele namhafte Sportwagenhersteller im Serienbereich haben bereits Pankl-Komponenten unter der Motorhaube. Der Einsatz von leichten Bauteilen bedeutet nicht nur mehr Leistung im Straßeneinsatz, sondern auch einen geringeren Kraftstoffverbrauch und weniger Emissionen durch weniger Masse. Leichtbau zieht sich bei Pankl so durch alle Bereiche, weil es im Bereich der Mobilität sehr viele Vorteile bietet.
Der Leichtbau in der Praxis
Wenn man Oliver Wolkner, Geschäftsführer der Pankl Engine Systems am Standort in Bruck, fragt, wo die Grenzen des Leichtbaus liegen, ist die Antwort schnell klar: „Die Grenzen liegen in der Physik. Im Leichtbau ist es nicht nur wichtig, dass die Komponenten so leicht wie möglich sind, sondern in unserem Fall, dass die eingesetzten Materialien den Belastungen im Motor standhalten müssen.“
Aufgrund der jahrelangen Erfahrung ist bei neuen Projekten der Arbeitsablauf bei Pankl immer ähnlich angeordnet: Die Kunden liefern diverse Motordaten auf Basis derer die geforderten Bauteile auslegt werden. Daraus folgt das erste Produktdesign. Anschließend wird mittels verschiedener Verfahren simuliert, ob diese Bauteile die geforderten Lasten aushalten. Dadurch kann Pankl vorab kalkulieren, ob das Produkt noch weiter optimieren werden kann. Auf Basis der Ergebnisse werden dann die Prototypen gefertigt, die an den internen Prüfständen getestet werden. Erst nach erfolgreicher Freigabe werden die Prototypen letztlich an den Kunden für weitere Motorentests geliefert. Nach Abschluss aller Durchläufe am Prüfstand erfolgt dann die finale Freigabe für die tatsächliche Produktion.
Werkstoffwissenschaften als wichtiger Erfolgsfaktor
Der Bereich der Werkstoffwissenschaften umfasst – wie der Name schon sagt – alle Themen, die sich mit der Materialzusammensetzung von Komponenten auseinandersetzen. Dazu zählen alle vor- und nachgelagerten Prozesse in der Herstellung, wie die Beschaffenheit des Materials, die Umformung, die Optimierung mittels Wärmebehandlung oder die Beschichtung von einzelnen Bauteilen. All diese Bereiche haben einen großen Einfluss auf die Performance und Stabilität von Fahrwerks- und Antriebskomponenten.
Vor allem im Motorsport spielt die Optimierung von bestehenden Werkstoffen eine große Rolle: Durch die vorherrschenden Reglements sind die Racing-Teams mit ihren Möglichkeiten limitiert, was zur Folge hat, dass bereits eingesetzte Bauteile immer wieder verbessert werden sollen. Dabei muss man vor allem hinsichtlich Designs und Oberflächenbehandlung der Komponenten oft neu denken. „Wie kann ich das Verschleißverhalten durch glattere Flächen oder durch Einsatz von der Oberflächenbeschichtung ändern? Wie schaffe ich es, die bestehenden Komponenten noch leichter zu machen?“, sind die Aufgabenstellungen, die wir tagtäglich so beantworten müssen, um einzelne Motorkomponenten noch performanter auszulegen.
Die Additive Fertigung und Motorenkomponenten
Über die Jahre hat Pankl eine hohe Fertigungstiefe innerhalb der Pankl-Gruppe aufgebaut, um mit den verschiedenen Herstellungsmöglichkeiten State of the Art Bauteile für die Racing-, High Performance oder sogar Luftfahrtindustrie herzustellen. Auch auf Additive Fertigung – bekannt als metallischer 3-D-Druck – wird dabei gesetzt. Seit 2017 findet man in Kapfenberg eines der wohl größten Kompetenzzentren für eben diese Fertigungstechnologie. Im Bereich des Additive Manufacturing werden die Komponenten aus einem dafür geeigneten Pulver hergestellt. In den 3-D-Druckern werden diese Schicht für Schicht hergestellt. Durch diese Herstellungsmethodik ist es möglich, bis dahin unmögliche Gestaltungsformen umzusetzen. Vor allem in Hinblick auf die Möglichkeit, diese Komponenten innen hohl zu gestalten, ist diese Methodik vor allem für den Leichtbau eine wichtige Fertigungstechnologie.
Dabei arbeitet Pankl auch im Bereich der Motorkomponenten viel mit dieser Herstellungstechnologie und konnte damit auch das Produktportfolio um neue Leichtbau-Komponenten erweitern, wie beispielsweise die Herstellung von Öl-Jets, welche für die Kühlung im Motor verantwortlich sind. Laufend wird im Konzern an weiteren Verbesserungen dieser Fertigungstechnologie gearbeitet, um den Anwendungsbereich zu erweitern und die Additive Fertigung noch zielgerichteter einzusetzen.